Gespräch zwischen dem Nikolaus und dem Weihnachtsmann
von Annelie Hartmann und Chiara Klaiß
von der katholischen Kirchengemeinde St. Maximin Wülfrath
An einem kalten Abend begegneten sich der Bischof Nikolaus und der Weihnachtsmann vor einer Kirche. Der Nikolaus trug eine Mitra auf dem Kopf, ein verziertes Gewand und hielt in der Hand einen Bischofsstab. An einem auffällig roten Mantel und einem weißen Bart konnte man den Weihnachtsmann erkennen. Plötzlich fing es an zu schneien. Der Nikolaus schlug vor, in die Kirche zu gehen, denn dort sei es warm.
Der Weihnachtsmann sprach: »Hohoho...ich bin der Weihnachtsmann. Ihr kennt mich bestimmt. Ich komme vom Nordpol und bringe euch zu Weihnachten die tollsten Sachen. Ich fliege mit meinem Rentierschlitten durch alle Länder und verteile Geschenke. Auch heute habe ich euch ein paar Sachen mitgebracht... Schaut mal her mein Sack ist ganz voll.«
Und der Nikolaus antwortete: »Moment. Darf ich mich auch noch vorstellen? Ich bin Bischof Nikolaus. Ich komme aus einer Stadt namens Myra, heute in der Türkei. Auch ich bringe euch Geschenke, aber nicht zu Weihnachten, sondern am Nikolaustag, dem 6. Dezember... Was hast du uns denn mitgebracht lieber Weihnachtsmann?«
Der Weihnachtsmann greift in seinen Sack und zieht einen Schokoweihnachtsmann heraus: »Mhhh... hier das bin ich aus Schokolade. So haben mich viele Kinder zu Hause bei sich stehen und denken an mich und meine Geschenke. Jeder weiß, wie ich aussehe und erkennt mich wieder. Magst du mal probieren?“
Nikolaus: „Nein, danke. Aber viele kennen mich ebenso wie dich aus Erzählungen über das, was ich gemacht habe. Aber zeig uns, was du noch dabei hast!“
Der Weihnachtsmann greift in den Sack und zieht eine Christbaumkugel heraus:
„Schau mal, wie schön diese Kugel im Licht leuchtet. Für den Weihnachtsbaum. Wie gefällt sie dir, lieber Nikolaus?“
Nikolaus: „Ja, sie sieht sehr schön aus. Aber es war nicht immer so, dass man diese schönen leuchtenden Kugeln am Baum hängen hatte.Früher hing man Äpfel an den Weihnachtsbaum oder auch Süßes, wie zum Beispiel Lebkuchen. Der Apfel erinnert uns an die Früchte der Bäume im Paradies, an eine heile Welt. Die Geburt Jesu macht uns Hoffnung auf eine bessere Welt. Das symbolisiert der Paradiesapfel.“
Der Weihnachtsmann greift in den Sack und zieht Spekulatius heraus:
„ Aber sieh mal Nikolaus, hier habe ich noch etwas, was zur Adventszeit sehr gerne gegessen wird. Spekulatius. Sehr lecker.“
Nikolaus: „Spekulatius...mhhh. Heute gibt es den in vielen Formen, früher war ich darauf zu erkennen. Spekulatius heißt nämlich Bischof oder Beobachter. Ich habe die Menschen beobachtet und gesehen, was sie brauchen, und ich habe ihnen oft geholfen, und durch diese Kekse haben die Menschen sich immer wieder an mich erinnert.“
Der Weihnachtsmann greift in den Sack und zieht eine Lichterkette heraus:
„ Ohhhh, wie das leuchtet, glänzt und funkelt! Das liebe ich an der Weihnachtszeit. Alles erstrahlt im Licht auf den Straßen und in den Häusern. Ein Haus leuchtet bunter und heller als das Andere. Alles erstrahlt in einem Lichtermeer. Das ist toll.“
Der Nikolaus aber erwidert: „Was für ein grelles Licht. Viel zu viel. Viel zu hell, zu kitschig und zu künstlich. Die Advents- und Weihnachtszeit bedeutet doch nicht, sich zu präsentieren oder zu zeigen, wie großartig man sein Haus oder seinen Garten beleuchtet. Je mehr, desto besser? Nein, nein, nein... Sieh auf das Licht dieser einzigen Kerze. Es beruhigt uns, erhellt einen ganzen Raum in der Dunkelheit und schenkt uns in dieser kalten Jahreszeit Hoffnung und Wärme. Wir kommen zur Ruhe und besinnen uns auf das, was in dieser Adventszeit wichtig ist. Wir bereiten uns auf die frohe Botschaft vor und nicht bloß auf die vielen Geschenke und auf ein tolles Festtagsessen.“
Der Weihnachtsmann greift in den Sack und zieht einen Stall heraus: „So so. Dann sieh mal, was ich hier habe, einen Stall. Ich habe gesehen, wie er bei vielen Menschen an Weihnachten unter dem Tannenbaum steht. Die Krippe ist leer. Kannst du mir sagen, was das mit Weihnachten zu tun hat, lieber Bischof Nikolaus?“
Nikolaus: „ Oh ja, der Stall. Es ist ein ganz besonderer Stall. Sieh hinein, und du siehst einen Esel, einen Ochsen und Maria und Josef. Sie warten... Sie bereiten sich vor...“
Weihnachtsmann: „Und auf wen warten sie?“
Nikolaus: „Sie erwarten die Geburt Jesu.“
